Frauenfußball-EM ohne Public Viewing
Dass die Stadt Tübingen das beantragte Public Viewing zur Frauenfußball-EM im Außenbereich nicht genehmigt hat, finden wir vom Verein Frauen helfen Frauen Tübingen unmöglich! Ein Halbfinale – aber in Tübingen kein öffentlicher Platz dafür? Uns hat das veranlasst, das Ordnungsamt anzuschreiben und auch einen Leserinnenbrief an das Schwäbische Tagblatt zu schicken.
Während zur Männer-EM 2024 das Stadtbild von Public-Viewing-Angeboten geprägt war, sollen Fans des Frauenfußballs nun leise bleiben – im wahrsten Sinne. Lärmschutz? Ernsthaft? Wenn es um Männerfußball geht, werden Ausnahmeregelungen geschaffen. Wenn Frauen* auf internationaler Bühne Spitzenleistungen zeigen, fehlt plötzlich die Flexibilität.
Diese Doppelmoral ist nicht nur ein Affront gegenüber den Sportlerinnen*, sondern gegenüber allen, die sich für Gleichstellung und Sichtbarkeit von Frauen* stark machen. Zehn Millionen Menschen sahen das Viertelfinale der DFB-Frauen im Fernsehen – und Tübingen sagt: Nicht draußen, nicht gemeinsam, nicht bei uns?
Öffentliches Fußballschauen ist längst mehr als ein nettes Beiwerk – es ist gesellschaftliche Anerkennung, Teilhabe, Sichtbarkeit. Wenn Frauen* auf dem Platz stehen, verdienen sie dieselbe Bühne wie Männer*.
Wir hoffen, dass zum Finale am Sonntag, 27.7.2025 noch ein Umdenken stattfindet!
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Meldung vom 23.07.2025