Rote Schuhe erinnern an ermordete Frauen
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau* von ihrem Partner* oder Ex-Partner* ermordet. Am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen erinnerte Frauen helfen Frauen e.V. Tübingen in Kooperation mit dem FrauenNetzwerk 8. März mit einer Installation aus (blut)roten Schuhpaaren daran. Zusammen mit je einem Grablicht standen über 120 Schuhpaare verteilt auf dem Tübinger Marktplatz. Dazu wurden Biografien ermordeter Frauen* verlesen.
Die „Rote-Schuhe-Aktion“ geht zurück auf die mexikanische Künstlerin Elina Chauvet. Chauvet hatte die Idee, am 25. November, (blut)rote Schuhe als Mahnmal an vermisste, misshandelte, vergewaltigte und ermordete Frauen* öffentlich zu machen.
In Tübingen war es die erste „Rote-Schuhe-Aktion“. Micha Schöller und Andrea Filter von Frauen helfen Frauen e.V. Tübingen hoffen sehr, dass angesichts der erschreckenden Zahl von 139 Femiziden im Jahr 2020 die Politik aufwacht und die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt ganz nach oben auf die politische Agenda setzt. Femizide sind Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Femizide werden am häufigsten durch (Ex) Partner* im Kontext von Trennung und Scheidung sowie häuslicher Gewalt verübt.
Fotos: Frauen helfen Frauen e.V. Tübingen
Meldung vom 30.11.2021